Die DEG hat das 240. Rheinische Derby bei den Kölner Haien (schwarze Trikots) mit 4:3 gewonnen.

DEL: DEG feiert überraschenden Derbysieg bei den Haien

Stand: 24.09.2023, 19:10 Uhr

Trotz eines zwischenzeitlichen 1:3-Rückstands hat die als Tabellenletzter bei den Kölner Haien angetretene Düsseldorfer EG am 4. DEL-Spieltag die ersten Saisonpunkte eingefahren. Die DEG gewann am Sonntag im Penaltyschießen mit 4:3 (1:1, 0:0, 2:2, 0:1, 1:0).

Von Christian Zelle

Die 240. Auflage des Rheinischen Derbys startete vor mit 18.600 Fans ausverkaufter Kulisse unter sehr unterschiedlichen Vorzeichen. Die gastgebenden Haie waren mit drei Siegen und maximaler Punktausbeute in die Saison gestartet, während die DEG ohne Zähler das Tabellenende zierte.

Überraschende Führung für die Gäste

Statistiken und Zahlen - zumal die nach drei Spieltagen - spielen im Derby allerdings keine Rolle. Die Kölner, die am Freitag noch mit einen
5:2-Sieg gegen Meister München geglänzt hatten, gerieten in der 9. Minute trotz druckvollen Starts völlig überraschend in Rückstand. Nach einem schnellen Angriff über die linke Seite passte Bennet Roßmy den Puck in die Mitte, wo Kohen Olischefski diesen mit der Schlägerspitze unhaltbar für Haie-Schlussmann Mirko Pantkowski ins lange Eck spitzelte.

Dass die Kölner nach dieser kalten Dusche schnell ins Spiel zurückfanden, hatten sie einer starken Einzelaktion von Carter Proft zu verdanken. Der schnappte sich in der neutralen Zone die Scheibe, zog unbeeindruckt von den zwei ihn flankierenden Düsseldorfern Richtung DEG-Keeper Henrik Haukeland und ließ diesen mit einem Rückhand-Schuss ins rechte obere Eck keine Chance (12. Minute).

Zwei Powerplays bringen Kölner in Führung

Mit dem Remis ging es nicht nur in die erste, sondern auch die letzte Pause, weil das zweite Drittel torlos blieb. Beide Mannschaften begegneten sich nach wie vor auf Augenhöhe, konnten aber keine ihrer Chancen ummünzen. Als fatal erwies sich jedoch, dass die DEG nach einem Bandencheck von Josef Eham noch eine Zeitstrafe mit in den Schlussabschnitt nahm.

Das Powerplay spielten die Kölner im Stile eines Spitzenreiters aus und gingen durch das 100. DEL-Tor von Louis-Marc Aubry in dem 240. Derby erstmals in Führung (41.). Es kam noch dicker für Düsseldorf: Moritz Wirth kassierte in der 43. Minute die nächste Strafzeit, die die Haie durch den vorm Tor entscheidend nachsetzenden Maximilian Kammerer zum 3:1 nutzten (43.).

DEG kommt in Überzahl zum Ausgleich

Obwohl die Kölner ihre Powerplay-Qualitäten damit eindrucksvoll nachgewiesen hatten, kassierten die Gäste in der 45. Minute die nächsten beiden Strafzeiten, überstanden die doppelte Unterzahl allerdings ohne weiteren Treffer. Anschließend mied die DEG die Strafbank und ließ den Kölnern dort den Vortritt.

Das "nutzten" die Düsseldorfer wie zuvor die Haie im Doppelpack. Letztere demonstrierten, wie man eine 5:3-Überzahl idealerweise nutzt: mit zwei Treffern. Zunächst verkürzte Kevin Clark auf 2:3 (54.), und als die Haie mit vier Spielern auf dem Eis standen, legte Luis Üffing das 3:3 nach (56.). Kurz zuvor hatte Kammerer für Köln noch das 4:2 auf dem Schläger, scheiterte aber an Haukeland.

Clark verwandelt entscheidenden Penalty

Dass es für die Kölner trotz dieser Druckphase der Gäste noch in die Verlängerung ging, hatten sie ihrem Keeper Mirko Pantkowski zu verdanken, der kurz vor Schluss gegen Clark rettete. In der Overtime verhinderten beide Torhüter mit starken Paraden weitere Treffer, sodass das Derby im Penaltyschießen entschieden werden musste.

Dort scheiterten die ersten sechs Schützen jeweils an Haukeland und Pantkowski, während Ehl als Siebter den Pfosten traf. Die Tore blieben wie vernagelt. Auch nach 14 Schützen war kein Tor gefallen. Der 15. war dann Düsseldorfs Clark, der oben rechts ins Eck traf, was Aubry als letzter Haie-Schütze nicht mehr kontern konnte.

Iserlohn verliert auch zweites Heimspiel

Deutlich effizienter verlief das entscheidende Penaltyschießen bei der 2:3 (1:1, 0:0, 1:1, 0:0, 0:1)-Niederlage der Iserlohn Roosters gegen den ERC Ingolstadt. Am Seilersee musste der Sieger in den 1:1-Duellen ermittelt werden, nachdem in der regulären Spielzeit Andrew LeBlanc und Colin Ugbekile für Iserlohn sowie Travis St. Denis und Maurice Edwards für den ERC getroffen hatten.

Von den ersten sechs Penaltyschützen waren gleich drei erfolgreich, wobei Wayne Simpson letztlich den verwandelte, der den Gästen zwei Punkte bescherte. Für die Iserlohner war dies nach dem 2:7-Debakel gegen Schwenningen die zweite Niederlage im zweiten Heimspiel.