Am 5. November 1929 erscheint im renommierten Ärzteblatt "Berliner Klinische Wochenschrift" ein Aufsatz von Werner Forßmann. Der Titel lautet "Über die Sondierung des rechten Herzens". Darin schildert der Assistenzarzt, wie er im zurückliegenden Sommer in einem Provinzkrankenhaus im brandenburgischen Eberswalde ein risikoreiches Experiment durchgeführt hat: eine Herzkatheter-Untersuchung am eigenen Körper.
Forßmann legt damit die Grundlage für die Einführung der Herzkatheter-Untersuchung in die klinische Praxis. Doch diese Leistung wird erst Jahre später erkannt. Zunächst wird der Mediziner für seinen Mut nur von der Boulevardpresse gefeiert. In der wissenschaftlichen Literatur gibt es erst viel später eine entsprechende Resonanz.
In diesem Zeitzeichen erzählt Steffi Tenhaven:
- wie der 25-jährige Werner Forßmann während der Mittagspause heimlich sein Selbstversuch durchführt,
- warum er auf die ursprünglich geplanten Patientenversuche verzichtet,
- wie der Chirurg Ferdinand Sauerbruch angeblich über das Herzkatheter-Experiment spottet,
- in welcher Beziehung Forßmann zur NSDAP steht,
- mit welchen beiden US-Ärzten er den Nobelpreis erhält.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
- Professor Dietrich Pfeiffer (Kardiologe in Berlin)
- Werner Forßmann: Selbstversuch - Erinnerungen eines Chirurgen. Düsseldorf 1972
Weiterführende Links:
- Aktuelle Kamera: Interview mit Nobelpreisträger Werner Forßmann
- Werner-Forßmann-Klinikum Eberswalde: Krankenhausgeschichte
- Zeitzeichen 02.07.1951: Ferdinand Sauerbruch stirbt in Berlin
- Planet-Wissen: Das menschliche Herz
- gesundheitsinformation.de: Was passiert bei einer Herzkatheter-Untersuchung?
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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autorin: Steffi Tenhaven
Redaktion: Christoph Tiegel und Frank Zirpins