Die deutsche Filmkomödie "Die Feuerzangenbowle" von 1944, unter der Regie von Helmut Weiss, basiert auf Heinrich Spoerls gleichnamigem Roman. Der Film erzählt die Geschichte von Hans Pfeiffer, gespielt von Heinz Rühmann, einem erfolgreichen Theaterautoren, der das Schulleben noch einmal erleben möchte. Getarnt als Schüler mischt sich Pfeiffer "mit drei 'f" in eine Oberschulklasse ein, bringt Schwung in den Alltag und wird zum Idol der Schüler sowie zum Schrecken seiner Professoren.
Babenberg, der Schauplatz des Films, bietet eine sonnenbeschienene Kleinstadtidylle und unschuldige Schülerstreiche. Doch die Realität sieht zu der Zeit in Nazi-Deutschland längst anders aus: Als die Uraufführung am 28. Januar 1944 in Berlin stattfindet, haben in der Nacht zuvor englische Flieger Berlin bombardiert. Währenddessen schöpfen die Kinobesucher Hoffnung in der heilen Kinotraumwelt - mit einem (fast) unpolitischen Durchhaltefilm.
Heinz Rühmanns humorvolle Darstellung und die amüsanten Verwicklungen während seiner vermeintlichen Schülerzeit machen "Die Feuerzangenbowle" auch nach dem Krieg zu einem der beliebtesten deutschen Kultfilme.
In diesem Zeitzeichen erzählt Wolfgang Meyer:- warum der Film bis heute zu den größten Erfolgen Heinz Rühmanns zählt,
- wie der die Kinobesucher bei der Premiere die Realität vergessen konnten,
- warum Rühmann mit der Filmrolle unterm Arm im Nachtzug quer durch Deutschland fuhr,
- weshalb Heinz Rühmann die Dreharbeiten in die Länge gezogen haben soll,
- warum der beliebte Schauspieler auch kritisch zu sehen ist.
Das sind unsere wichtigsten Quellen:- Heinrich Spoerl: Die Feuerzangenbowle.
- Gregor Ball u.a.: Heinz Rühmann und seine Filme. München 1985
- Torsten Körner: Ein guter Freund – Heinz-Rühmann-Biographie. Berlin 2003
- Oliver Ohmann: Heinz Rühmann und die Feuerzangenbowle: Die Geschichte eines Filmklassikers. Leipzig 2010
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Redaktion: Gesa Rünker