Konstantin von Tischendorf gilt als der "Indiana Jones" des 19. Jahrhunderts. Denn am 7. Februar 1859 findet der Leipziger Theologieprofessor tatsächlich den verlorenen Schatz - den heiligen Gral der Bibelforschung: Den Codex Sinaiticus. Es ist die bis heute älteste Bibelhandschrift der Welt; im 4. Jahrhundert auf feinstem Pergament in Griechisch geschrieben. Darin zu lesen ist das vollständige Neue Testament sowie große Teile des Alten Testaments. Das macht den Codex Sinaiticus zu einem unschätzbar wertvollen Schriftstück christlicher Geschichte.
Gefunden hat Tischendorf die Blätter im Katharinenkloster am Berg Sinai. Vorausgegangen sind zahlreiche abenteuerliche Orientreisen des Professors - ganz Indiana Jones-like eben. Für seine Erforschung und Herausgabe dieser Bibel wird Tischendorf vom russischen Zaren in den Adelsstand erhoben.
In diesem Zeitzeichen erzählt Wolfgang Meyer: - Was das Problem an Schriftstücken aus Papyrus oder Pergament ist,
- warum sich selbst komplett erhaltene Texte zuweilen voneinander unterscheiden,
- warum Tischendorf drei Reisen und geschickte Diplomatie braucht, um an die Blätter des "Codex Sinaiticus" zu gelangen,
- für was die Bezeichnung "Codex Sinaiticus" steht.
Das sind unse wichtigsten Quellen und Interviewpartner:- Ulrich Johannes Schneider (Hrsg.): Codex Sinaiticus. Geschichte und Erschliessung der "Sinai-Bibel", Leipzig 2007
- Holger Strutwolf, Direktor des Instituts für neutestamentliche Textforschung an der Universität Münster
Weiterführende Links: Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?Gerne her damit: Einfach schreiben an
zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens!
Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Wolfgang Meyer
Redaktion: David Rother