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Breaking Bad

20. Januar 2008 - Start der TV-Serie "Breaking Bad"

Die Serie gilt als Beginn der Binge-Watching-Abende: Am 20. Januar 2008 läuft die erste Folge von "Breaking Bad" in den USA. Bis heute steht sie im Guinness-Buch der Rekorde als bestbewertete Serie aller Zeiten.

"Streng genommen ist die Chemie die Lehre von den Stoffen. Aber ich seh‘ sie lieber als die Lehre von der Umwandlung von Stoffen. Es ist Wachstum und Zerfall! Und dann die Verwandlung! Es ist faszinierend - wirklich!" Der Vortrag des Chemielehrers Walter White in "Breaking Bad" beschreibt den Inhalt der Serie ziemlich genau. Denn auch da geht es um Wachstum, Zerfall und Verwandlung - und zwar in erster Linie von White selbst. Und das ist tatsächlich faszinierend.

Sendestart von "Breaking Bad" (am 20.01.2008)

WDR ZeitZeichen 20.01.2023 14:41 Min. Verfügbar bis 20.01.2099 WDR 5


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Die erste Folge von "Breaking Bad" läuft am 20. Januar 2008 im US-Kabelsender AMC. In den folgenden fünf Staffeln entwickelt sich die Serie zum absoluten Kult. Bis heute ist "Breaking Bad" im Guinness-Buch die bestbewertete Serie überhaupt; Kritiker vergleichen sie mit Weltliteratur wie Shakespeare oder Dickens. Viele 100 Millionen Menschen bleiben bis zum Ende dran - obwohl von Anfang an klar ist, wie es ausgeht: mit dem Tod des Protagonisten Walter White.

Vom Spießer zum Drogenbaron

Walter ist ein braver Mittelschichtsbürger und Familienvater, der in der blassen US-Wüstenstadt Albuquerque lebt. Als bei dem Chemielehrer inoperabler Lungenkrebs festgestellt wird, gerät er nach und nach auf die schiefe Bahn ("Breaking Bad"). Den Tod vor Augen beschließt er, wenigstens noch seine Familie finanziell abzusichern, und steigt kurzerhand ins Drogengeschäft ein.

Unterstützt von seinem Ex-Schüler und Dealer Jesse Pinkman wird er zu einem begnadeten Crystal-Meth-Kocher. Das Geschäft brummt. Doch nun beginnt das eigentliche Drama, denn Walter merkt schnell, dass es nicht funktioniert, ein bisschen Verbrecher zu sein. Konkurrenten und unliebsame Zeugen werden zur Gefahr - und daher aus dem Weg geräumt. Geschäftlicher Auf- und moralischer Abstieg gehen Hand in Hand. Am Ende ist Walter White direkt oder indirekt für den Tod von 247 Menschen verantwortlich.

Die Zuschauer sind von dieser Entwicklung fasziniert - auch weil sie sich mit Walter identifizieren. Sie werden zu Komplizen, die aus der Sicherheit des Sessels mit ihm zusammen Drogen verkaufen. Walter White tut Dinge, die sich mancher gerne trauen würde - etwa wenn er sich eine Glatze rasiert und einen markanten Kinnbart zulegt, um zu seinem Alter Ego - dem Drogenboss "Heisenberg" - zu werden.

Cleveres Drehbuch, brillanter Schauspieler

Den größten Anteil am Erfolg der vielfach preisgekrönten Serie hat das clevere Drehbuch, das mit seinen parallel erzählten Handlungssträngen Spannung erzeugt. Zudem ist es Bryan Cranston, der die Rolle des Walter White brillant spielt. Kollege Anthony Hopkins - als Hannibal Lector einst selbst legendärer Filmkiller - nennt es "die beste Vorstellung eines Schauspielers, die ich je gesehen habe".

"Breaking Bad" ist der Anfang einer Flut von hochqualitativen Serien mit komplexen Handlungen und Charakteren, großen Spannungsbögen und den berüchtigten Cliffhangern am Folgenende, die die Zuschauer zum Weiterschauen verleiten. Den Drang, immer noch eine Episode gucken zu wollen, nutzen in den folgenden Jahren auch Streaming-Anbieter wie Netflix und Prime Video für ihren Aufstieg geschickt aus.

Autor des Hörfunkbeitrags: Thomas Pfaff
Redaktion: David Rother​

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