Mitte des 18. Jahrhunderts versetzt eine mysteriöse Kreatur die Menschen im abgelegenen Gévaudan in Angst und Schrecken. Diese Region im Süden Frankreichs, geprägt von dichten Wäldern und schroffen Felsen, ist Schauplatz einer grausamen Serie von Angriffen. Innerhalb von drei Jahren werden hier mehr als 100 Menschen, vor allem Frauen und Kinder, Opfer einer Bestie, deren wahre Natur bis heute Rätsel aufgibt.
Augenzeugen berichten von einer Mischung aus Wolf, Leopard und Bär. Der Fantasie – und Angst - scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein. Regierung und Kirche nutzen die Panik, um ihre Macht zu festigen. Dragoner und Jäger werden entsandt, der Bischof von Mende erklärt, die Bestie sei eine Strafe Gottes.
Erst drei Jahre später gelingt es dem örtlichen Jäger Jean Chastel schließlich, ein ungewöhnlich großes Tier zu erlegen. Die Angriffe hören auf, doch das Mysterium bleibt: War es ein übergroßer Wolf, ein hybrides Raubtier oder sogar das Ergebnis menschlicher Intrigen?
In diesem Zeitzeichen erzählt Herwig Kratzer:- wie die Presse die Angst der Menschen schürt und die Bestie zum nationalen Gesprächsthema macht
- warum der Bischof von Mende die Situation weiter anheizt,
- wie hunderte von Soldaten und Jäger vergeblich versuchen, die Bestie zu erlegen,
- warum die Rolle des Jägers, der die Bestie schließlich erlegt, Fragen aufwirft,
- und wie die wahre Natur der Bestie und die Hintergründe der Angriffe bis heute Rätsel bleiben.
Das sind unsere wichtigsten Quellen:- Utz Anhalt, Serienmörder der Geschichte. Die Bestie vom Gevaudan. In: Karfunkel. Zeitschrift für erlebbare Geschichte. Band 97, 2011, S. 24–31.
- Jay M. Smith, Monsters of the Gévaudan. The Making of a Beast, London 2011.
- Richard H. Thompson, Wolf-Hunting in France in the Reign of Louis XV. The beast of the Gevaudan, New York 1992.
Und sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:Dr. Utz Anhalt, Historiker und Autor;
Jean Paul Chabrol, Historiker
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Redaktion: David Rother