ZeitZeichen
18.05.1993 - Der Todestag des Pfarrers Heinrich Albertz
Stand: 08.04.2016, 16:05 Uhr
"Zorn ist wichtig", hat Heinrich Albertz kurz vor seinem Tod betont. Die Predigt von der Kanzel war ihm nie genug. Schon kurz nach Kriegsende trat er der SPD bei. Als "Flüchtlingspfarrer" und Sozialminister in Niedersachsen machte sich Heinrich Albertz in den 1950er Jahren einen Namen.
Von Christoph Vormweg
Allerdings irritierte sein preußischer Ordnungs- und Gehorsamssinn viele Genossen. So vertrat er 1967 als Regierender Bürgermeister von Berlin eine harte Linie gegen die aufmüpfigen Studenten. Nach dem tödlichen Schuss eines Polizisten auf Benno Ohnesorg sprach Heinrich Albertz dann von einem "Gerichtstag Gottes". Wochen später trat er zurück.
Ein Paukenschlag. Ihm folgte 1975 ein zweiter. Nach der Entführung des CDU-Politikers Peter Lorenz stellte sich der streitbare Christ als Begleiter der freigepressten Terroristen zur Verfügung.
Redaktion Hildegard Schulte