ZeitZeichen
02.01.1915 - Todestag des Komponisten Karl Goldmark
Stand: 16.03.2016, 15:13 Uhr
Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts war der Wiener Komponist Karl Goldmark auf dem Höhepunkt seines Ruhms: Der Kritiker Julius Korngold sprach sogar davon, es gebe einen "Goldmark-Kultus" in Wien. Fest steht: Der Komponist ungarisch-jüdischer Herkunft war eine feste Größe im Wiener Musikleben.
Von Walter Liedtke
Der Autodidakt begann seine Karriere als Theatergeiger. Später, als arrivierter Komponist, war er mit Johannes Brahms und der Familie des Walzerkönigs Johann Strauß befreundet und Gustav Mahler dirigierte regelmäßig seine Bühnenwerke. Die 1875 uraufgeführte Oper "Die Königin von Saba" wurde sein bekanntestes Werk.
Goldmark war ein Wertebewahrer, kein Bilderstürmer - ähnlich wie seine jüngeren Kollegen Max Bruch oder Engelbert Humperdinck.
Die Aufführungstradition seiner Werke brach aufgrund des Verbots der Aufführung von Musik jüdischer Komponisten durch die Nationalsozialisten im deutschsprachigen Raum ab und wurde auch nach dem Zweiten Weltkrieg nicht wiederbelebt.
Redaktion: Michael Rüger