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06.09.1957 - Erstes Antidepressivum wird vorgestellt

Stand: 18.07.2017, 14:37 Uhr

Als die gewünschte Wirkung bei an Schizophrenie Erkrankten ausbleibt, probiert der Schweizer Psychiater Roland Kuhn weiter. In seiner Funktion als stellvertretender Leiter der Irrenheilanstalt Münsterlingen am Bodensee stellt er bei zweien seiner Patienten eine antidepressive Wirkung der Chemikalie "Iminodibenzylderivat“ fest. Der Geigy-Konzern soll ihn daraufhin mit einer Studie an 300 depressiven Patienten beauftragt haben.

Von Susanne Rabsahl

Am 6. September 1957 stellt Kuhn sein Mittel "Imipramin" auf dem 2. Welt-Kongress für Psychiatrie in Zürich vor. Ein Jahr später kommt es unter dem Handelsnamen "Tofranil" auf den Markt.

Roland Kuhn hat keine internationale Karriere gemacht, lässt sich 1997 aber bei einem Festakt als Entdecker der ersten wirksamen Medikation gegen das jahrtausendlange Leiden feiern. Erst nach seinem Tod im Jahr 2005 kommen seine unter Verschluss gehaltenen fragwürdigen Untersuchungsmethoden ans Licht, die er an Patienten mit nahezu allen psychischen Erkrankungen, an Kindern, Jugendlichen und Schwangeren praktizierte. Dennoch: Imipramin gilt als erstes trizyklisches Antidepressivum.

Heute ist eine große Zahl Antidepressiva unterschiedlicher Substanzklassen zugelassen, deren Ertestung den mittlerweile strikten Auflagen entspricht.

Redaktion: Ronald Feisel

Erstes Antidepressivum wird vorgestellt (am 06.09.1957)

WDR ZeitZeichen 06.09.2017 14:45 Min. Verfügbar bis 04.09.2027 WDR 5


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