Graphik eines Hirns, welchem etwas eingespritzt wird als Symbolbild für den Placeboeffekt.

Dem Placebo wohnt ein Zauber inne

Placebos sind Scheinmedizin, heißt es lapidar aus den Reihen der Schulmedizin. Das ist scheinheilig, denn Studien belegen: Placebos helfen nicht selten überraschend gut. Selbst die Bundesärztekammer fordert ein Umdenken.

Von Martin Hubert

Mehr als die Hälfte der Ärzte verordnet Scheinmedikamente, zeigen internationale Studien. Das kann die berühmte Zuckerpille sein, die keine wirkliche Wirksubstanz enthält, ein Medikament in viel zu geringer Dosis, Bioresonanz-Therapie oder andere Verfahren. Klinische Zulassungsstudien für Medikamente – etwa für Antidepressiva oder Schmerzmittel – belegen sogar, dass deren Wirkung zu mehr als 50 Prozent auf einem Placeboeffekt beruht. Das ist schon seit längerem bekannt. Muss die Medizin also umdenken und den Placeboeffekt stärker nutzen?

Dem Placebo wohnt ein Zauber inne - Erwartung wirkt (1/2)

Dem Placebo wohnt ein Zauber inne - Erwartung wirkt (1/2)

WDR 5 Tiefenblick 30.07.2022 29:05 Min. Verfügbar bis 02.08.2027 WDR 5 Von Martin Hubert


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Für die naturwissenschaftlich orientierte Medizin ist der Placeboeffekt nicht mehr als Hokuspokus. Dabei zeigen internationale Studien, dass Scheinmedikamente und Scheinoperationen helfen. Bei Migräne, Parkinson, Bluthochdruck, Schlaflosigkeit oder psychiatrischen Erkrankungen kann die Erwartung einer Besserung Wunder wirken.

Dem Placebo wohnt ein Zauber inne - Medizin neu denken (2/2)

Dem Placebo wohnt ein Zauber inne - Medizin neu denken (2/2)

WDR 5 Tiefenblick 06.08.2022 28:36 Min. Verfügbar bis 02.08.2027 WDR 5 Von Martin Hubert


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Placebo-Forscher gehen in die Offensive. Sie belegen, dass bei vielen schulmedizinischen Verfahren die Wirkung zu einem hohen Prozentsatz auf dem Placebo-Effekt beruht. Studien zeigen, dass die Kombination von Placebos und Schulmedizin Vorteile für die Patienten hat. Sie leiden weniger unter Nebenwirkungen und werden schneller gesund.

Ausstrahlung Sonntag, 30. Juli bis 6. August 2022 um 13.30 Uhr
Wiederholung Sonntag, 31. Juli bis 7. August 2022 um 18.30 Uhr

Von Martin Hubert
Redaktion: Thomas Nachtigall
Produktion: WDR 2020