Ein Platz macht Angst: Kennen Sie das?
Plätze, Unterführungen, dunkle Ecken. Jeder kennt Orte des Unbehagens, die man lieber meidet, oder schnellstens passiert. Für Gemeinden und Städte ein Problem, doch wie lassen sich diese Räume zurückerobern? Wie gehen Sie damit um? Sprechen Sie mit im WDR 5 Tagesgespräch!
Mehr Licht, mehr Leben? Mehr Grün oder mehr Überwachungskameras? Mehr Bänke oder lieber weniger? Fast jeder Ort, jede Stadt, kennt Plätze, die von der Bevölkerung gemieden werden: weil sie verwahrlost sind, weil sich dort Obdachlose oder Suchtkranke aufhalten. All das führt zu einem Gefühl der Unsicherheit. Wenn dann die Polizei davor warnt, an gewissen Plätzen sichtbaren Schmuck zu tragen, wird es auch nicht besser mit dem Wohlbefinden.In der größten Stadt unseres Landes - Köln - wird diese Warnung der Polizei für den Ebertplatz ausgesprochen. Dieser Platz gilt schon lange als 'Problemplatz', trotz aufwändiger Umgestaltung. Initiativen und Anwohner haben sich engagiert: mit kulturellen Angeboten, gestalterischen Aufwertungen, Begrünung und Gastronomie. Jetzt sieht es dort einladender aus. Sicherer ist es offenbar nicht geworden.
Für Städte und Gemeinden ist dies kein neues Problem. An vielen Orten gibt es Versuche, durch Neugestaltung Sicherheit zu schaffen. Gelingt das bei Ihnen im Dorf oder in der Stadt?
In Münster wurde die Grünanlage "Bremer Platz" hinter dem Hauptbahnhof für drei Millionen Euro neu gestaltet. Alle gesellschaftlichen Gruppen, von Kindern bis zu den Suchtkranken, soll hier Raum gegeben werden. Es gibt jetzt Wasserspiele und Rasenflächen, Spiel- und Sportgeräte für Kinder und Erwachsene. Auch die Drogenszene soll dort Platz haben.
Kennen auch Sie solche Angsträume in ihrer Stadt, ihrer Gemeinde? Wie verhalten Sie sich dort? Meiden Sie solche Orte konsequent? Welche Ideen haben Sie zur Umgestaltung? Wünschen Sie sich mehr Bänke und Grün oder mehr Überwachung und Polizeipräsenz? Wo sollte es Plätze für Obdachlose und Suchtkranke geben?
Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).
Gast: Dr. Tim Lukas, Soziologe, Universität Wuppertal
Redaktion: Willi Schlichting und Moritz Folk