Tausende Menschen, die vor dem syrischen Bürgerkrieg geflohen sind, haben sich am Wochenende auch in deutschen Städten versammelt, um ihrer Freude über den Sturz des Assad-Regimes in Syrien Ausdruck zu verleihen.
Der Vormarsch der Rebellen am Wochenende kam unerwartet. Seit 2011 bekämpfte Syriens Staatchef Aufständische und Rebellen in einem teils unübersichtlichen Bürgerkrieg, in dem auch Länder wie Iran, Russland, Türkei und USA mit Militärhilfe, Kämpfern und Kampfflugzeugen eingriffen.
Assad hatte 2011 die Massenproteste des "Arabischen Frühlings" in seinem Land brutal niederschlagen lassen. UN-Experten sprechen von Kriegsverbrechen. Millionen Syrer flohen seitdem in Nachbarländer und nach Europa. Assads Regime werden Folter und Ermordung von Oppositionellen vorgeworfen.
Mit dem historischen Sturz des Regimes von Baschar al-Assad eröffnet sich für die geflüchteten Syrer und ihr Heimatland eine neue Perspektive.
Der Sturz erfolgte weitgehend ohne Kampfhandlungen. Zwischen Rebellen und Mitgliedern der Regierung gab es offenbar Absprachen zur friedlichen Machtübergabe.
Die führende Miliz ging aus der islamistischen Al-Qaida hervor, versuchte sich aber von deren Ideologie abzugrenzen. Ihr Führer versprach eine Ordnung, in der alle Bevölkerungsgruppen im Land, darunter christliche Drusen, muslimische Schiiten, Sunniten und Kurden, Platz finden.
Im Norden des Landes gab es allerdings zuletzt Kämpfe zwischen islamistischen und kurdischen Milizen mit Todesopfern.
Wie haben Sie die Nachrichten am Wochenenden erlebt? Welche Hoffnung verbinden Sie mit den historischen Ereignissen in Syrien? Was wünschen Sie den Menschen dort? Welche Befürchtungen haben Sie?
Was bedeutet Assads Sturz für geflüchtete Syrer in Deutschland? Können und sollen die europäischen Regierungen Einfluss nehmen auf die Nachkriegsordnung?
Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).
Gast: Kristin Helberg, Journalistin und Nahostexpertin
Redaktion: Chris Hulin und Jessica Eisermann