"Wir sind hier, wir sind laut, weil Ihr uns die Zukunft klaut!" Mit diesem Schlachtruf gingen Schülerinnen und Schüler freitags auf Straße statt in die Schule. Anfangs von einigen belächelt, von anderen kritisiert, hat die Bewegung international schnell viele Anhänger:innen gefunden. Im März 2019 nahmen weltweit deutlich über eine Million Menschen an Demonstrationen von Fridays for Future teil. Und die Bewegung fand Fürsprechende jenseits der Schülerschaft mit Unterstützung etwa von "Parents for Future" oder "Scientists for Future".
Angefangen hatte alles am 20.8.2018, als Greta Thunberg mit einem Plakat in der Hand erstmals vor dem schwedischen Parlament für mehr Klimaschutz protestierte, statt in die Schule zu gehen. Ihr Ziel: Die Staaten sollen die Klimaziele einhalten, die sie selbst mit dem UN-Weltklima-Abkommen 2015 in Paris vereinbart haben.
Der politisch bislang wohl größte Erfolg hierzulande dürfte die Klage vor dem Bundesverfassungsgericht gewesen sein, das 2019 die damalige Bundesregierung dazu verpflichtete, die Ziele in ihrem Klimaschutzgesetz zu verschärfen.
Mit der Corona-Pandemie wurde es ruhiger um die Bewegung. Aber die Protestaktionen gehen weiter: Für den 15. September ist der nächste globale Klimastreik geplant. Gleichzeitig versucht die Bewegung, mit anderen Aktionen ihre Ziele zu erreichen. Diese Woche findet in Berlin beispielsweise eines der "Solarcamps" der Bewegung statt. Damit wollen die Aktivist:innen auf den Fachkräftemangel in der Solarwirtschaft aufmerksam machen und gleichzeitig etwas dagegen unternehmen: mit Lehrgängen und Werben für Ausbildungen im Handwerk.
Wie beurteilen Sie die Bewegung? Was hat sie erreicht? Ist es Fridays for Future gelungen, in Politik und Gesellschaft etwas in Sachen Klima zu bewegen? Oder ist Wirkung verpufft? Hat die Bewegung Ihre eigene Wahrnehmung oder Ihr Verhalten verändert? Was macht sie anders und vielleicht besser als die sogenannte "Letzte Generation"? Glauben Sie, dass die Bewegung eine Zukunft hat?
Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).
Gast: Prof. Dr. Niklas Höhne, Klimawissenschaftler, NewClimate Institute Köln
Redaktion: Willi Schlichting und Julian Troost
