Menschen trauern an einer provisorischen Gedenkstätte mit Kerzen und Blumen für die Opfer des Messerangriffs in Aschaffenburg.

Tagesgespräch

Messerangriff Aschaffenburg: Thema für den Wahlkampf?

Politiker vieler Parteien machen den tödlichen Messerangriff in Aschaffenburg zum Wahlkampf-Thema. Die Vorwürfe gegenüber der Regierung sind deutlich, die Vorschläge auch. Was halten Sie davon? Diskutieren Sie mit im WDR 5 Tagesgespräch!

Die Tat von Aschaffenburg hat die Diskussion über ein schärferes Vorgehen in der Migration weiter befeuert – nachdem bekannt wurde, dass es sich bei dem Tatverdächtigen um einen ausreisepflichtigen Afghanen handelt. So erklärte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD): Gegenüber Tätern, die als Schutzsuchende nach Deutschland gekommen seien, sei "falsch verstandene Toleranz völlig unangebracht".

Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz kündigte am Donnerstag an, im Fall seiner Wahl zum Bundeskanzler "die deutschen Staatsgrenzen zu allen unseren Nachbarn dauerhaft zu kontrollieren und ausnahmslos alle Versuche der illegalen Einreise zurückzuweisen". Wenn Ausreisepflichtige aufgegriffen werden, dürften sie nicht mehr auf freien Fuß kommen, sondern müssten in Ausreisegewahrsam oder Ausreisehaft genommen und so schnell wie möglich abgeschoben werden.

Landesgruppenchef und Spitzenkandidat der CSU, Alexander Dobrindt, forderte infolge des Messerangriffs: "Es braucht eine Vollbremsung bei der Migration". Und das heiße: "Zurückweisungen an den Grenzen, Drittstaatenlösung, konsequente Abschiebung von Straftätern."

Der Täter habe psychische Probleme gehabt und sei bereits gewalttätig aufgefallen, schrieb Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck (Grüne) auf X: Und stellte die Frage: "Wie konnte er trotzdem aus dem Blick geraten?" Ebenfalls auf X schrieb FDP-Chef Christian Lindner: Deutschland müsse ein tolerantes Land bleiben. "Aber das muss zu unseren Regeln stattfinden, nicht zulasten unserer Sicherheit."

Am Mittwoch waren in einem Park in Aschaffenburg ein zweijähriger Junge und ein 41-jähriger Mann getötet sowie zwei weitere Menschen schwer verletzt worden. Verdächtig ist ein 28-Jähriger mit afghanischer Staatsangehörigkeit, der festgenommen wurde – und laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) ausreisepflichtig war.

Was sagen Sie zu den politischen Reaktionen auf die Tat in Aschaffenburg? Finden Sie es gut, dass das Thema nun von vielen Parteien im Wahlkampf aufgegriffen wird? Was sagen Sie zu den Forderungen der Politiker? Können diese dazu beitragen, solche Taten künftig zu verhindern? Falls nicht: Was müsste Ihrer Meinung nach stattdessen geschehen?

Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).

Gast: Jannes Jacobsen, Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung

Redaktion: Chris Hulin und Willi Schlichting

Messerangriff in Aschaffenburg: Thema für den Wahlkampf?

WDR 5 Tagesgespräch 24.01.2025 45:57 Min. Verfügbar bis 24.01.2026 WDR 5


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