Eine Person zieht einen Koffer durch braunen Schnee neben einem Schild mit der Aufschirft "Smog-Alarn".

Vor 40 Jahren Smog-Alarm: Ist unsere Luft heute gut?

Der Verkehr stand still: Smog-Alarm im Ruhrgebiet. Heute ist die Luftqualität in NRW so gut wie noch nie, sagt Umweltminister Krischer. Die WHO sieht noch Luft nach oben. Wo können Sie durchatmen? Diskutieren Sie mit im WDR 5 Tagesgespräch!

Schulen mussten schließen, Autos durften nicht fahren, Fabriken mussten ihre Produktion drosseln: Beim ersten Smog-Alarm der höchsten Stufe in Deutschland lagen die Werte für Schwefeldioxid und Schwebstaub so hoch, dass eine unmittelbare Gefahr für die Gesundheit der Menschen in der Region bestand. Ein solches Ereignis sei heute unvorstellbar, betont Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer. Noch 2019 gab es allerdings strenge Fahrverbote für Dieselautos in Köln und Bonn aufgrund hoher Luftverschmutzung.

Die Luftqualität in Nordrhein-Westfalen werde immer besser, auch durch die veränderte "Luftreinhaltepolitik". Dazu zählen vor allem die Einführung von Katalysatoren für Autos, Luftfilteranlagen in der Industrie, bessere Kraftstoffe aber auch die Einführung von Umweltzonen.

Über 70 Erholungs- und Luftkurorte gibt es mittlerweile in NRW, in denen die Luft sogar als gesundheitsfördernd gilt. Um mal richtig durchzuatmen, zieht es viele Menschen außerdem in die Natur: Im Wald und am Meer tut die Luft besonders gut.

Ist die Luft in NRW also wirklich rein? Laut der Europäischen Umweltagentur (EEA) gibt es die sauberste Luft in Deutschland in Kiel – die größte Feinstaubkonzentration ist in Gelsenkirchen zu finden. Das ist nicht überraschend, denn die Stadt liegt zwischen vier Autobahnen, zwei Bundesstraßen und rund 700 Kilometern Stadtstraßen, hinzu kommen zahlreiche Industrieflächen. Anderswo belasten Kaminöfen, die im Trend liegen, und Holzkohlegrills Städte mit Feinstaub. So sehr, dass es mancherorts zwischen Anwohnern und Grillbetreibern zu Streit kommt – bis hin zu Gerichtsverfahren.

Weil dreckige Luft krank machen und sogar zum Tode führen kann, will die EU nun die Grenzwerte für mehrere Schadstoffe verschärfen. So sollen die Grenzwerte für Feinstaubpartikel bis 2030 um 60 Prozent gesenkt werden. Damit bleiben die Ziele aber noch hinter den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahr 2021 zurück. Die Luft ist sauberer – aber ist sie auch gut genug?

Wie ist die Luft bei Ihnen? Was tun Sie für saubere Luft? Leiden Sie unter Feinstaub oder sogar Atemwegserkrankungen? Wo atmen Sie mal richtig durch? Waren Sie schon mal in einem Luftkurort? Brauchen wir härtere Maßnahmen für sauberere Luft?

Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).

Gast: Robin Kulpa, stellv. Leiter Verkehr und Luftreinhaltung, Deutsche Umwelthilfe e.V.

Redaktion: Chris Hulin und Lars Schweinhage

Vor 40 Jahren Smog-Alarm: Wo atmen Sie durch?

WDR 5 Tagesgespräch 17.01.2025 46:27 Min. Verfügbar bis 17.01.2026 WDR 5


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