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Menschlicher Kontakt vs. Digitalisierung

Stand: 10.07.2024, 14:11 Uhr

Echte Treffen in der Öffentlichkeit haben heute harte Konkurrenz — für Austausch gibt es doch das Internet. Aber reicht das? Brauchen in der Zeiten der Digitalisierug wir wieder mehr reale Kontakte?

Ist der Digitalraum ein öffentlicher Raum oder brauchen wir wieder mehr realen Kontakt, Menschen, die im analogen Raum miteinander kommunizieren, statt ihn mit Knöpfen im Ohr nur zu durchqueren? Und: In welchem Maße wollen gerade junge Leute diesen öffentlichen Kontakt überhaupt noch?

"Echte" Treffen — wie wichtig sind sie wirklich?

Jetzt, wo die Tage länger sind und Beachpartys, Festivals und Sportgroßereignisse den Freizeitkalender dominieren, wird "Gesellschaft" wieder sichtbar. Die unterschiedlichsten Menschen kommen im öffentlichen Raum zusammen — in Parks, Stadien oder den Biergärten des Landes. Die Fußball-Europameisterschaft zeigt das gerade eindrücklich.

Gleichzeitig verbringen vor allem jüngere Menschen sehr viel Zeit in Sozialen Medien oder Online-Games. Hier tauschen sie sich hier mit Freundinnen und Freunden und unbekannten Gleichaltrigen aus. Doch haben diese Begegnungen denselben Wert wie "echte" Treffen?

Dr. Daniel Karow-Kluge, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Planungstheorie und Stadtentwicklung der RWTH Aachen

Dr. Daniel Karow-Kluge ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Planungstheorie und Stadtentwicklung der RWTH Aachen.

Die Stadtplanerin Daniela Karow-Kluge hält reale Treffen weiter für sehr wichtig. Das sei gerade in der Corona-Zeit deutlich geworden. Nicht nur ältere, sondern viele jüngere Menschen haben sich einsam gefühlt.

Für analogen Austausch braucht es aber auch geeignete Orte, die öffentlich zugänglich sind. Nur hier ergeben sich zufällige Begegnungen mit fremden Menschen und nur hier werden die verschiedenen Lebensrealitäten für andere sichtbar.

Rückkehr in den öffentlichen Raum & Bauen für Begegnung

Politikum – Der Meinungspodcast von WDR 5 10.07.2024 22:23 Min. Verfügbar bis 10.07.2025 WDR 5


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Ein gutes Beispiel? Der Meltingpott Singapur

In Singapur gibt es viele dieser öffentlichen Räume, obwohl das Land nur wenig Platz für viele Menschen bietet. Die meisten von ihnen leben in Hochhäusern des staatlichen Wohnbauprogramms, dem "Housing and Development Board".

Öffentliche Begegnungsräume sind hier vor der Entstehung der Gebäude direkt mitgeplant worden. In den sogenannten "Void-Decks" finden sich beispielsweise Tischtennisplatten, eine Ecke mit Sportgeräten oder ein Kinderspielplatz.

Begrüntes Gebäude in Singapur

In Singapur leben viele Menschen auf engem Raum, für Grünflächen ist wenig Platz. Immer mehr Aussenfassaden werden deshalb begrünt um für ein besseres Klima zu sorgen.

Auf den Dächern der Gebäude befinden sich teilweise Parks oder sogar Laufstrecken. Doch ist so ein Modell auf Deutschland übertragbar?

Wie stehen Sie zu dem Thema? Einfach an politikum@wdr.de schreiben oder eine Sprachnachricht an 0172 2530042 schicken.