Eröffnung der Philcologne: Über Krieg und Frieden
Stand: 12.06.2024, 10:12 Uhr
Die Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023 sind eine Zäsur in der Geschichte. Mit Folgen, die alle betreffen – und viele entzweien. Dieser Riss zieht sich durch Gesellschaften, durch Familien, durch Freundschaften. Was ist richtig, was ist falsch? Ein Gespräch mit Navid Kermani und Natan Sznaider.
Nichts ist mehr wie zuvor nach dem Terror des 7. Oktober: Für die Opfer der Hamas und ihre Familien. Für die Menschen in Gaza, die in Kriegs-Zuständen mit vielen Toten leben müssen. Für den Nahen Osten insgesamt, weil die geopolitische Lage im Raum noch prekärer geworden ist. Und letztlich für die ganze Welt: Allerorten wird erbittert über den Krieg Israels gegen die Hamas und seine Folgen gestritten – dabei tritt teils heftiger Antisemitismus zu Tage.
Die Folgen des 7. Oktober werfen dringliche Grundsatzfragen auf: Welche Haltung ist richtig, welche falsch? Kann man eine verbindliche, klare Antwort in so einer komplexen Gemengelage überhaupt finden? Ist noch ein Miteinander möglich bei derart konträren Positionen? Ist Versöhnung überhaupt noch denkbar? Darüber haben zur Eröffnung der Philcologne Navid Kermani und Natan Sznaider diskutiert.
Der deutsch-iranische Schriftsteller Navid Kermani und der deutsch-israelische Soziologe Natan Sznaider sind gute Freunde, haben aber unterschiedliche Meinungen, an denen sie sich über Monate in einem Mailwechsel abgearbeitet haben. Dass sie bei der Philcologne auf einer Bühne zusammen diskutieren, streiten, Kompromisse suchen, demonstriert die Chance eines Miteinanders, das trotz allem doch möglich ist. Als Moderator war der Philosoph Wolfram Eilenberger mit im Gespräch.
Literaturhinweis: Navid Kermani und Natan Sznaider: Israel. Eine Korrespondenz. Hanser Verlag, 2024. 10 Euro
Sie Sendung ist ein Mitschnitt von der Eröffnungsveranstaltung der Philcologne am 11. Juni 2024. Es moderiert Philosoph und Schriftsteller Wolfram Eilenberger.