Als Chef der Gewerkschaft der Lokomotivführer GDL war Claus Weselsky alles zwischen beliebt und sehr umstritten – beim Bahnpersonal, Bahnvorstand und bei den Bahnkunden. Ihm wurde ein autoritärer Führungsstil vorgeworfen. In den Verhandlungen trat er "hart" auf, in den Medien kam er nicht immer gut weg. Die veröffentlichte Meinung stimme aber nicht unbedingt mit der öffentlichen Meinung überein, findet Weselsky. Er habe eher positives Feedback bekommen als negatives. Weselsky ist sich trotzdem bewusst, dass kein Kunde klatscht, wenn die GDL die Bahn bestreikt. Trotzdem sei sich die Öffentlichkeit im Klaren, dass eine starke Gewerkschaft der Allgemeinheit nütze.
Für Weselsky war es immer wichtig, Privates und Berufliches zu trennen. Eine gute Familie zu haben reiche ihm, Freundschaften habe er auf der Arbeit keine geschlossen. Er sei auch kein Netzwerker. Aber wenn er Leute trifft, schaffe er es schnell, eine Verbindung aufzubauen. Mit Jürgen Wiebicke spricht er über die Deutsche Bahn und die Infrastruktur in Deutschland, über seine Zeit als Gewerkschaftsführer und darüber, wie er in der Rente Hobbys pflegen und sich um seine Gesundheit kümmern wird.
Redaktion: Lars Schweinhage