Redezeit
Sozial gerechte Klimapolitik – Brigitte Knopf
Hohes oder niedriges Einkommen, Stadt oder Land, Westen oder Osten: Während einige Menschen von der Klimapolitik profitieren, sehen andere darin eine Belastung. Anja Backhaus spricht mit Klimawissenschaftlerin Brigitte Knopf darüber, wie Klimapolitik sozial gerechter werden kann.
Klimapolitische Themen standen bei der Bundestagswahl 2021 hoch im Kurs. Doch für viele ist der Klimaschutz durch Energiekrise und Inflation in den Hintergrund gerückt. Manche Menschen mit wenig Einkommen befürchten, durch Klimaschutz zusätzlich finanziell belastet zu werden.
Die aktuelle Klimapolitik funktioniert zu stark nach dem Gießkannenprinzip, meint die Klimawissenschaftlerin Brigitte Knopf vom Thinktank "Zukunft KlimaSozial". Förderprogramme, etwa zur E-Mobilität, würden eher Haushalte mit höherem Einkommen begünstigen. Jetzt müsse es darum gehen, wie niedrige und mittlere Einkommensklassen stärker entlastet werden. Um die Zustimmung dieser Gruppen zum Klimaschutz zu erhalten, reichen nicht nur neue Narrative, findet Knopf: "Die positiven Chancen durch Klimaschutz müssen erfahrbar werden.“
Dr. Brigitte Knopf ist Physikerin und Klimawissenschaftlerin. Nach mehreren Jahren am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und am Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change hat sie in diesem Jahr "Zukunft KlimaSozial" gegründet. Der Thinktank arbeitet an der Schnittstelle zwischen Klima- und Sozialpolitik.
Redaktion: Gundi Große