Für alle, die es noch nicht so genau wissen: OWL steht für Ostwestfalen-Lippe. Etwa zwei Millionen Menschen leben dort im Regierungsbezirk Detmold, der seit 1947 existiert. Die größten Städte sind Bielefeld, Paderborn und Gütersloh. Niedersachsen grenzt im Norden an, Hessen im Süden – westwärts geht’s tiefer hinein nach NRW. Dahin, wo "die Jecken" weit entfernt sind, aus OWL-Perspektive.
OWL ist also mittendrin und andererseits irgendwie auch ein Stück weit weg, zumindest vom Rheinland aus gesehen, ein bekannt-unbekannter Landstrich, was macht eigentlich seine Identität aus? Denn "die Region OWL in NRW", das klingt ja erstmal eher bürokratisch. Gibt es so etwas wie ein Wir-Gefühl? Etwas, das den Charakter von Land und Leuten beschreibt, das Herz von OWL?
Der Kabarettist und Autor Bernd Gieseking, geboren 1958, ist nach Jahren in Kassel, Köln und Dortmund nach Minden zurückgezogen, weil er sich um seine alternden Eltern kümmern wollte. Er hat sich auf Spurensuche begeben, im Land und bei den Leuten, berufsbedingt mit Blick insbesondere auch auf kuriose Situationen und etwas ver-rückte Geschichten. Hat er das Herz von OWL gefunden? Das, was das OWL-Gefühl ausmacht? Die Identität? Ja, auf jeden Fall. Die Antwort ist allerdings nicht so einfach, dafür braucht es jede Menge "Redezeit".
Buchtipp
Bernd Gieseking: Das kuriose Ostwestfalenbuch. Satyr Verlag, 2024. 360 Seiten. 24 Euro, ISBN: 978-3-910775-06-0
Redaktion: Gundi Große