Boing, Zack, Knuff – Raufen ist schön!
Für ihre Raufereien mit den Römern wurden sie geliebt: die Comic-Gallier Asterix und Obelix. Viele ihrer Leser:innen haben in der Kindheit selbst ganz gern mit Freunden oder Geschwistern gerauft und gerangelt. Heute wird das oft unterbunden – doch es gibt auch neue Rauftrends.
Wer sich nach der Arbeit austoben möchte, geht lieber ins Fitnessstudio. Und auch in Schule und Kindergarten wird die spontane Balgerei unter Gleichaltigen nicht gerne gesehen. "Kinder sind von Natur aus große Raufer" meint der Kinderarzt und Buchautor Herbert Renz- Polster. "Oft wird es von den Erwachsenen als Aggression interpretiert und sofort unterbunden. Aber wenn man genau mal analysiert, beüben Kinder da echte Kompetenzen wie Grenzen spüren und Selbstregulation. Und um das zu lernen, müssen sie üben."
In der modernen Welt wirkt Raufen archaisch. Statt analoges Gerangel wird eher im Internet gerauft. Games, bei denen man sich keine Schrammen holen kann. Dafür gibt es hier wieder andere Probleme: Onlinesucht, Bewegungsmangel ... Immer mehr Schulen und Kitas überlegen mittlerweile, wie man dem entgegenwirken kann. Das Bischöfliche Willigis-Gymnasium in Mainz bietet "Raufpausen" an. Und in vielen Großstädten gibt es Rauf-Workshops für Erwachsene – und in Düsseldorf eine Performance der Künstlergruppe "Kollektiv-Zoo" rund um die Subkultur des "Playfighting".
Autorin: Marcella Drumm und Simone Wienstroer
Redaktion: Gundi Große und Ute Friedrichs
