Wohnungen voller Müll, marode Treppenhäuser, vereinsamte Menschen, Drogen- und Alkoholabhängige, die mehrmals täglich zum Ausnüchtern ins Krankenhaus gefahren werden müssen. Jahrelang gehörten diese Dinge für Luis Teichmann zum Alltag. Als Rettungssanitäter arbeitete er eine Zeitlang in einem als sozialen Brennpunkt bezeichneten Kölner Vorort.
Seine Arbeit gewährte ihm Einblick in eine Welt, die den meisten anderen Menschen verschlossen bleibt. Die sozialen Abgründe, die sich dort offenbaren, machen deutlich, woran unser Land wirklich krankt, findet Luis Teichmann.
Viele Menschen leben in einer Art Parallelwelt, abgehängt vom Rest der Gesellschaft – und das werde "einfach so hingenommen" oder aber auch gar nicht wahrgenommen. Politik und Gesellschaft müssen aufwachen, so sein Appell.
Redaktion: Beate Wolff
Buchtipp
Luis Teichmann (2024): Sind wir noch zu retten – Warum sich im Rettungsdienst zeigt, was in unserer Gesellschaft schiefläuft. München: Goldmann Verlag. 208 Seiten. 18 Euro. ISBN 978-3442143146.