Die erste italienische Autobahn war theoretisch für alle da, wobei Autofahren seinerzeit nur eine Angelegenheit für reiche Leute war. Gefeiert wurde die Eröffnung dennoch von vielen Italienern und Italienerinnen – und strahlte über die Landesgrenze hinweg. Adolf Hitler stellte schon bei seinem ersten offiziellen Auftritt nach seiner Ernennung zum Reichskanzler 1933 ein Konjunkturprogramm vor, dessen Herzstück der Straßenbau und die Automobilindustrie bildeten.
Wenige Jahre nach Kriegsende, im Wirtschaftswunder, setzt die große Boomphase des Autos und der Autobahnen ein. Nun düst auch Ottonormalverbraucher mit seinem Käfer über die Autobahn nach Österreich, Italien und Spanien. Bis heute spielen Autobahnen eine wichtige Rolle für die infrastrukturelle und wirtschaftliche Entwicklung. Doch mit dem steigenden Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz gerät eine Verkehrspolitik, die auf Autobahnen und Individualverkehr setzt, zunehmend in die Kritik.
Autorin: Lena Fiedler (SWR)
Redaktion: Martin Gramlich (SWR), Jonas Klüter (WDR)