Als "ältere Arbeitnehmer:innen" gelten Menschen ab Mitte 40, die – wenn sie regulär ausscheiden – noch etwa die Hälfte ihres Erwerbslebens vor sich haben. Sie stehen mitten im Leben, sind ausgebildet und erfahren. Dennoch bekommen sie in der Regel weniger Fortbildungen und Aufstiegschancen als jüngere Kolleg:innen. Und: Wechseln sie den Job, brauchen sie wesentlich länger, um eine neue Stelle zu finden – auch mit guten Qualifikationen.
Dabei haben Menschen über 40 nachweislich auch für Arbeitgebende viele Vorteile: Sie können Themen besonders gut verknüpfen und sind kreativ bei Problemlösungen. Sie sind im Durchschnitt weniger oft krank als Jüngere und viele von ihnen sind hochmotiviert. Zudem profitieren Teams von gemischten Altersklassen.
Trotzdem ist Altersdiskriminierung auf dem Arbeitsmarkt weit verbreitet und wird gesellschaftlich als "normal" akzeptiert. Besonders betroffen sind Frauen. Forschende sehen Gründe darin, dass der Arbeitsmarkt von Stereotypen bestimmt wird. Jung sein heißt: dynamisch sein, alt sein wird mit fehlender Produktivität gleichgesetzt. Doch gerade dort, wo es besonders viel Dynamik und Esprit braucht, haben vor allem die Älteren Erfolg: als Gründer:innen und Start-up-Unternehmer:innen.
Kai Adler hat mit Menschen gesprochen, die sich von gängigen Altersbildern und Stereotypen nicht einschüchtern und beschränken lassen sondern sagen: Schaut her, hier bin ich!
Autorin: Kai Adler
Redaktion: Gundi Große