IOb Pax, Malm, Billy oder Knappa: Es gibt hierzulande wohl kaum einen Haushalt, in dem sich kein skandinavisches Design finden lässt. Gleichzeitig ist IKEA auch das Warenhaus der persönlichen Geschichten: Fast jeder hat sich hier schonmal verlaufen, über besonders drollige Produktnamen gelacht, ist beim Schrankaufbau zu Hause verzweifelt oder als Kind leidenschaftlich gern im Bällebad gewesen.
Alles begann vor einem halben Jahrhundert, als am 17. Oktober 1974 die erste deutsche Ikea-Filiale in Eching bei München ihre Türen öffnete. Innerhalb von drei Tagen kamen bereits 30.000 Kundinnen und Kunden – und schon im ersten Jahr machte der schwedische Möbelkonzern einen Umsatz von 50 Millionen D-Mark.
Ikea bedeutete in Deutschland eine Art Kulturrevolution: Junge Leute mit wenig Geld konnten sich plötzlich modernes Möbeldesign in heller Kiefernoptik leisten – und durften sich bei der Selbstmontage zu Hause handwerklich beweisen. IKEA versprühte eine locker-entspannte Atmosphäre – dazu gab es Köttbullar mit Preiselbeeren. Da musste der Gelsenkirchener Barock das Handtuch werfen.
Simone Wienstroer hat mit dem Autor Rüdiger Jungbluth über die Geschichte des schwedischen Möbelgiganten und mit Kundinnen und Kunden über alte und neue Ikea-Erfahrungen gesprochen.
Autor:in: Simone Wienstroer
Redaktion: Chris Hulin