Auf einem ‚Hungerast‘ lässt sich nicht gut sitzen. Und Radfahren schon mal gar nicht. Die ‚Speicher‘, so sprechen Radsportler, sind leer. Und wie bei einem E-Auto dauert das Laden. Ein Freizeit-Rennradler kann mit kaltem Schweiß auf der Stirn und drei Müsliriegeln in der zittrigen Hand eine halbe Stunde warten, bis der ‚Motor‘ wieder anspringt. Die Profis können das nicht.
Deshalb heißt es: essen, essen, essen. Vor dem Hunger. Dabei nicht zunehmen, nicht abnehmen, nicht zu früh essen, nicht zu spät, das richtige für die Bergetappen, für die Flachetappen – und die richtigen Getränke. Darum kümmert sich die Ernährungsberatung im Team. Um die Jahrtausendwende konnte der Radsportler da sein zweites Eis bestellen. Heute können die Berater und Beraterinnen den Sportlern sagen, was und wieviel sie wann brauchen. Die wissen sogar, wann der Sportler wieder Hunger haben wird und planen entsprechend aufs Gramm. Wer falsch isst, kann nicht richtig fahren. Auch nicht in der Freizeit.
Wenn ihre Ernährungsberatung auf dem Flyer einer Fast-Food-Kette steht, haben Sie es leicht: Machen Sie das Gegenteil. Pasta, Reis, Hirse, Hülsenfrüchte, Gemüse, Obst, Fisch, Geflügel, Salate, nur gute Öle und wenig Fleisch. Das alles in der richtigen Balance. Wenn Sie alle Kochbücher für den Ausdauersport lesen wollen, können Sie das Rennrad in diesem Sommer stehen lassen. Lesen Sie ein oder zwei und hören Sie auf den wichtigsten Ernährungsberater: ihren Körper. Wer richtig in die Pedale tritt und beim Zwischenstopp an der Pommes-Bude zuschlägt, macht das nie wieder. Ihr Körper wird Ihnen während der Fahrt vielleicht auch sagen: Ich will diese klebrig-süße Schmiere aus der Tube nicht. Das haben Sie nicht gehört und schlucken das Gel und trinken sofort danach. Geht doch! Gels sind was für Fortgeschrittene. Die oft auch keine Zeit haben, die leere Tube wieder ins Trikot zu stecken. Achten Sie mal drauf entlang beliebter Anstiege. Klassisch sind die Müsli-Riegel, die es in ganz vielen Geschmacksrichtungen gibt. Wenn Sie viel trainieren, kennen Sie schon nach einer Saison alle. Dann ist es Zeit für einen Stopp. Und ein Stück Kuchen.