Die Zeit entgleitet uns ständig. Flieht aus der Zukunft in die Vergangenheit, durchstreift die Gegenwart für ein einziges Ticktack. Dabei galt sie früher unhinterfragt als "gottgegeben". Die Kirchenglocken gaben den Takt vor und machten klar, wer über das tägliche Leben bestimmte. Bevor die Bahnhofsuhren die Zeithoheit übernahmen und den Zwang zum Leistungsstreben regelrecht "eintakteten". Zur Entschleunigung lassen wir uns allenfalls durch drastische Einschnitte wie die Corona-Krise bewegen. Religiös motiviertes Innehalten scheint da völlig neben dem Zeitgeist zu liegen.
Autor: Ulrich Land
Übernahme vom SWR
Redaktion im WDR: Doro Vogel
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