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Gnostikerin in Extase: Eine Illustration eines unbekannten Künstlers zeigt Priszilla, eine Missionarin des Urchristentums in ekstatischer Pose (aus: Leo Taxil, La Franc-maconnerie)

Gnosis: Gott muss verrückt gewesen sein

Stand: 07.06.2019, 16:06 Uhr

Wie kann ein guter und zudem allmächtiger und allwissender Gott für das Übel und das Böse in der Welt verantwortlich sein? Die Gnostiker der ersten nachchristlichen Jahrhunderte wollten sich mit diesem Widerspruch nicht abfinden und spekulierten.

Von Rolf Cantzen

Für die Gnostiker war klar: Der gute Gott existiert unerreichbar in einem fernen Jenseits. Ein schwacher Geistesfunken von ihm existiere im Innern des Menschen. Für das Böse in der Welt trägt Gott keine direkte Verantwortung, sondern ein Abklatsch von ihm, ein unzurechnungsfähiger oder gar böser Schöpfer. Das müsse der Mensch in sich erkennen, um dem Göttlichen näher zu kommen. Gnostisches Denken begleitete das Christentum von Anfang an.

Redaktion: Christoph Fleischmann

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