Erlebte Geschichten (03.10.2022)
Christine Wolter, DDR-Bürgerin mit italienischem Pass - Eine Schriftstellerin und ihr Leben zwischen Ost und West
Die Schriftstellerin Christine Wolter hat lange Zeit eine Doppelexistenz geführt: Sie war DDR-Bürgerin und Italienerin - sie besaß also zwei Pässe. Ein seltenes Privileg, für das die studierte Romanistin lange kämpfen musste.
Christine Wolter arbeitete als Verlagslektorin, Übersetzerin und Dolmetscherin und hatte sich auf einer Dienstreise Mitte der siebziger Jahre in einen Italiener verliebt und wollte ihn heiraten - was nicht nur das Paar, sondern auch die DDR-Staatsführung vor Probleme stellte.
Christine Wolter ist vor allem als Schriftstellerin bekannt: Ihr beeindruckender Roman "Die Alleinseglerin" wurde soeben neu aufgelegt. In dem Buch verarbeitet sie auch ihre eigene Lebensgeschichte, erzählt von einem Vater, der die Familie verlässt, der seiner Tochter aber eine alte Segelyacht vererbt. Über die Liebe zu Wasser und Wellen nähert sich die Frau den Brüchen in ihrer Biografie.
Christine Wolter selbst hat ein Leben zwischen den Welten geführt, zwischen Ost und West, in Mailand und Berlin, eine seltene Doppelexistenz als DDR-Bürgerin und Italienerin.
Redaktion: David Rother