Achterbahn-Papst, Achterbahn-Gott und Achterbahn-Guru: All diese Namen wurden ihm schon verliehen. Er selbst bezeichnet sich als einen sehr glücklichen Menschen: Werner Stengel wird bald 87 Jahre alt, geht jeden zweiten Tag walken, trinkt guten Rotwein, ist gesund und schaut immer noch ab und zu in seinem Ingenieurbüro vorbei. Eine Erfolgsgeschichte, die so nicht vorherzusehen war.
Aufgewachsen ist Werner Stengel in Armut. Obwohl er ein sehr guter und begabter Schüler ist und sogar eine Freistelle fürs Gymnasium erhält - das Schulgeld also übernommen wird - kann seine Mutter ihm diese Ausbildung nicht ermöglichen: die Waisenrente reicht nicht aus.
Er macht erst einmal eine Ausbildung im Bau und erkrankt mit 18 Jahren lebensgefährlich an Typhus. Während des Krankenhausaufenthalts denkt er über sein Leben und die Zukunft nach und beschließt, zu studieren. Als Student arbeitet er nebenbei in einem Ingenieurbüro und kommt mit einem Schausteller in Kontakt, dessen Autoscooter er repariert.
Der Startschuss für seine Karriere, denn nun beginnt er, Achterbahnen zu planen. 1976 gelingt ihm dann das Bahnbrechende in diesem Gewerbe: er erfindet einen Looping, der so gebaut ist, dass die Fahrten nicht gesundheitsschädigend sind.
Gesundheit und Looping-Fahren: In den "Erlebten Geschichten" erzählt er, wie das zusammenhängt.
Redaktion: Gesa Rünker
