Erlebte Geschichten (01.05.2020)
Psychologe Arist von Schlippe
Stand: 16.04.2020, 15:34 Uhr
Sein Vorname bedeutet "der Beste". Arist von Schlippe, 1951 als Kind von Kriegsflüchtlingen in Emden geboren, hat lange unter dem Namen gelitten. Bis ihm sein Vater, ein promovierter Theologe aus Riga, erzählte, dass seine Lieblingspuppe so geheißen hat. Erst da konnte sich der Sohn mit seinem Vornamen aussöhnen.
Von Andrea Lieblang
In seiner Arbeit legt der Professor für Psychologie den Schwerpunkt auf die sogenannte "systemische Familientherapie": Er fragt nicht, welche "Bazille", wie er es nennt, die psychische Krankheit bei den Betroffenen ausgelöst hat. Er fragt nach den Konsequenzen der Erkrankung für jedes einzelne Familienmitglied.
Ein Ansatz, den er als langjähriger Lehrstuhlinhaber der Universität Witten/Herdecke auf Familienunternehmen übertrug. Denn dort geht es fast immer umso sensible Fragen wie Ausgleich und Gerechtigkeit, wenn die nächste Generation das Ruder übernimmt.
Redaktion: Hildegard Schulte