Die Visite des damals 90jährigen deutschen Bundeskanzlers wäre beinahe zu Ende gewesen, bevor sie richtig begonnen hatte. Ministerpräsident Eshkol hatte von einem Staatssekretär eine Tischrede ausarbeiten lassen, in der mit Deutschland hart abgerechnet wurde. Adenauer, dem die englischsprachige Rede vor dem offiziellen Abendessen übersetzt worden war, drohte mit sofortiger Abreise, falls die Rede gehalten würde.
Der Redetext wurde in letzter Minute geändert
Und so besuchte Adenauer an einem glühend heißen Sommertag den 80jährigen Ben Gurion im Kibbuz Side Boker, aß mit ihm und dessen Frau Paula im Speisesaal des Kibbuz, wo es damals noch keine Klimaanlage gab, zu Mittag, bedrängt von Reportern und Fotojournalisten, und führte dann mit Ben Gurion in dessen Bibliothek ein langes Gespräch, bei dem außer diesen beiden nur die Übersetzer anwesend waren.
Eine ereignisreiche Zeit
Von dieser Begegnung der beiden großen Staatsmänner und von anderen Erlebnissen mit Ben Gurion und bekannten israelischen Politikern wie Golda Meir oder Moshe Dajan erzählt Ari Rath im 40. Jahr der deutsch-israelischen Beziehungen.
Redaktion: Mark vom Hofe