Als der junge Soziologe Rainer Kukla 1972 vom Vorsitzenden der Sachverständigenkommission Psychiatrie, Caspar Kulenkampff, nach Köln zum Landschaftsverband Rheinland geholt wurde, hatte er als Hilfspfleger schon erschreckende Einblicke in die menschenunwürdige Verwahrung der Patienten in den Anstalten gewonnen. Als Kulenkampffs Psychiatrieplaner konnte Rainer Kukla, 1945 geboren, die Empörung in handfeste Verbesserungen der rheinischen Psychiatrielandschaft ummünzen. Und manche in seinem Büro ersonnene Reformidee fand Eingang in die Psychiatrieenquete. Insgesamt hat Rainer Kukla 35 Jahre lang Gemeindepsychiatrie mitgestaltet. Aber nie wieder war die Zeit so aufregend wie in den siebziger Jahren, als die neuen Ideen gegen den Widerstand des alten Systems durchgesetzt werden mussten und Psychiatriegegner sein Büro besetzten.
Redaktion:
Mark vom Hofe