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 Oskar Negt, Mentor der 68er Bewegung

"Arbeit und menschliche Würde" - Oskar Negt

"Ich würde mich als links bezeichnen in dem Sinne, dass ganz bestimmte Fragestellungen für mich nach rechts und links zu unterscheiden sind", sagt der Soziologe Oskar Negt über sich selbst.

Von Christel Jungmann

Am 01. August 1934 in Ostpreußen geboren, studierte Negt Rechtswissenschaften, Soziologie und Philosophie in Göttingen und Frankfurt. Er gehörte zum Kreis der Frankfurter Schule, deren Ideen er sich bis heute verpflichtet fühlt. In der heißen Phase der 68er Bewegung galt er als Mentor des SDS, des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes. 1971 nahm er den Ruf auf den Lehrstuhl für Sozialwissenschaften an der Universität Hannover an, wo er bis zu seiner Emeritierung lehrte.

Berater des SPD-Kanzlerkandidaten Gerhard Schröder

1972 gründete Oskar Negt in Hannover die Glockseeschule - eine bis zur 10. Klasse integrierte Gesamtschule mit reformpädagogischem Konzept, die er wissenschaftlich begleitete. Bis heute beschäftigt sich Oskar Negt mit gesellschaftlichen Gegenentwürfen und Entwicklungen in Institutionen wie z.B. den Gewerkschaften, so in dem 2002 erschienenen Buch "Arbeit und menschliche Würde", in dem er die Arbeitslosigkeit als einen Gewaltakt bezeichnet und von der zunehmenden Entwurzelung des Menschen spricht.

Redaktion: Mark vom Hofe

Erlebte Geschichten: Oskar Negt (01.08.2004)

Verfügbar bis 30.12.2099