Karl Moersch, 1926 im württembergischen Calw geboren, gelernter Journalist und 1964 für die FDP in den Bundestag gewählt, sagt im Rückblick auf seine Zeit im Auswärtigen Amt, "eine Art Minenhund" gespielt zu haben. Er hatte die Aufgabe, Menschen rund um den Globus aufzusuchen, "die man nicht ganz offiziell besuchen wollte".
Er begegnete vielen Diktatoren in der Welt
So fuhr Karl Moersch nach Chile zu Allende ("ein witziger, aufgeschlossener Mann") und später zu Pinochet ("ein General, wie er im Buche steht, ein Kommisskopf, und noch eitel dazu") und nach Bagdad zu Saddam Hussein, der ihm "kühl, geschäftsmäßig und erhaben" vorkam: "Er wollte demonstrieren, dass er der große Manitu war und mit diesen Europäern so umgeht."
Redaktion: Mark vom Hofe