Kurt Marx, aktiver Zeitzeuge des Holocaust

Stand: 16.12.2022, 13:14 Uhr

Kurt Marx war Schüler des jüdischen Gymnasiums Jawne in Köln. Sein Schuldirektor, Dr. Erich Klibansky, plante nach den Pogromen vom November 1938 die Verlegung der Schule nach England. Die Ausreise von 130 Schülerinnen und Schülern gelang, Kurt Marx war einer von ihnen.

Von Larissa Schmitz

1925 als einziges Kind seiner Eltern in Köln geboren, verließ Kurt Marx im Januar 1939 mit einem Kindertransport nach London seine Heimat und entkam so dem Holocaust. Wie alle Londoner Kinder wurde Kurt Marx zu Kriegsbeginn auf dem Land in Sicherheit gebracht und kam nach Bedford in eine einfache, fürsorgliche Pflegefamilie.

Mit 15 Jahren musste er die Schule verlassen, Emigranten vermittelten ihm eine Lehrstelle als Diamantenschleifer, er arbeitete dann viele Jahrzehnte in der Branche.

Mit über 70 Jahren erfuhr er, dass seine Eltern 1942 nach Minsk/Trostenez im heutigen Belarus deportiert und sofort nach der Ankunft ermordet wurden. 2011 besuchte er erstmals den Todesort seiner Eltern. Seitdem spricht er in Schulen und auf Veranstaltungen über sein Leben.

Für dieses Engagement wurde Kurt Marx mit der British Empire Medal und dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

In den Erlebten Geschichten berichtet Kurt Marx von seinen Erfahrungen.

Redaktion Gesa Rünker