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Marie Nejar

Erlebte Geschichten mit Marie Nejar

Stand: 13.04.2017, 17:35 Uhr

Heute ist sie 87, und an sie erinnert sich kaum noch jemand: Marie Nejar, die als Leila Negra in den 50er Jahren Schlagersängerin war und als Farbige Titel wie "Zwölf kleine Negerlein" sang - oder besser: singen musste.

Von Petra Müller

Sie hieß "Leila Negra", und mit diesem klangvollen Künstlernamen erzielte die farbige Sängerin in den 50er Jahren manchen Schlagererfolg im um Erfolge bemühten Deutschland des Wiederaufbaus, darunter 1952 zusammen mit Peter Alexander den Gassenhauer "Die süßesten Früchte fressen nur die großen Tiere". Und natürlich scheute sich Nachkriegsdeutschland, das sich später genauso über Roberto Blanco und Billy Mo freute, nicht, "Leila Negra", dem Künstlernamen entsprechend, "Zwölf kleine Negerlein" und "Ein kleines Negerlein im Schnee" singen zu lassen. Leila Negra kam am 20. März 1930 in Mülheim an der Ruhr zur Welt und heißt Marie Nejar; die Mutter ist Deutsche, der Vater Afro-Amerikaner. Die Nazi-Zeit verbrachte das junge Mädchen in St. Pauli, versteckt und bewahrt unter anderem durch die Polizisten der Davidswache. Marie Nejar veröffentlichte in den 50er Jahren etwa 30 Plattentitel und spielte in fünf Filmen mit.

Marie Nejar, ehemalige Schlagersängerin

WDR 5 Erlebte Geschichten 17.04.2017 23:55 Min. Verfügbar bis 15.04.2027 WDR 5


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Redaktion: Mark vom Hofe