Erlebte Geschichten mit Marianne Quoirin
Stand: 01.09.2017, 12:57 Uhr
Wenn der Verleger sich einschaltet und der Chefredakteur mahnt, der Prozess gegen Graf Lambsdorff wegen Spenden an die FDP müsse nicht in Breite nacherzählt werden, dann bekam Marianne Quoirin Druck; sie hielt ihm Stand.
Von Ingo Zander
Marianne Quoirin wusste schon früh, was sie werden wollte: Journalistin. Über ihre ersten Reportagen beim Darmstädter Echo kam sie nach Köln und wurde Redakteurin beim Kölner Stadt-Anzeiger – unterbrach aber die journalistische Laufbahn, um Jura zu studieren und zu erkennen, der Journalismus ist doch ihre Leidenschaft und ihre Aufgabe. Was dazu führte, dass sie sich besonders für Gerichtsprozesse interessierte und über einen längeren Zeitraum laufende Verfahren intensiv begleitete und ausführlich darüber berichtete – so über den FDP-Spendenskandal, bei dem der damalige Minister Graf Lambsdorff zu einer Bewährungsstrafe verurteilt wurde. Sich intensiv mit einem Prozess zu befassen, machte ihr nicht nur Freunde. Im Gegenteil: Es gab Bedrohungen, Mahnungen aus dem eigenen Haus samt Verleger, nicht so viel Zeit darauf zu verwenden. Sie aber hielt stand, unterstützt auch durch den Richter des Prozesses.
Redaktion: Mark vom Hofe