Erlebte Geschichten mit Manfred Stolpe
Stand: 20.05.2016, 13:29 Uhr
Manfred Stolpe war der väterliche Ministerpräsident von Brandenburg. Als Jurist der evangelischen Kirche genoss er Ansehen und Ablehnung zugleich, immer wieder hieß es, er habe als IM für die DDR-Führung gearbeitet.
Von Almut Horstmann
Manfred Stolpe, am 16. Mai 1936 in Stettin geboren, studierte Rechtswissenschaften in Jena. Von 1959 bis 1989 war er leitender Angestellter der Evangelischen Kirche in der DDR. "Im Interesse der Kirchenmitglieder und Systemgegner", wie er sagt, kooperierte er mit dem Ministerium für Staatssicherheit. Kritiker bestreiten das und werfen ihm vor, von der Staatssicherheit über 20 Jahre lang als "wichtiger inoffizieller Mitarbeiter in der evangelischen Kirche der DDR" geführt worden zu sein. Die Diskussion darüber beschäftigte noch lange nach der Wende die Gerichte. 1990 trat Manfred Stolpe in die SPD ein und wurde zum ersten Ministerpräsidenten des Bundeslandes Brandenburg gewählt. Nach Koalitionsstreitigkeiten und einer wenig erfolgreichen Wirtschaftspolitik trat Stolpe 2002 zurück, ging aber im selben Jahr nach der Bundestagswahl ins Kabinett Schröder als Bundesminister für Verkehr, Bau und Wohnungswesen.
Noch während seiner Amtszeit als Verkehrsminister erkrankte Manfred Stolpe an Krebs. Mit seiner Frau Ingrid, die ebenfalls an Krebs erkrankte, lebt er heute in einem Seniorenstift in Potsdam.
Redaktion: Mark vom Hofe