Erlebte Geschichten mit Lucille Eichengreen
Stand: 29.04.2016, 14:47 Uhr
Lucille Eichengreen ist Holocaust-Opfer. Die 90jährige lebt in Amerika und sagt: "Es ist schwer zu vergessen und zu vergeben" - lange hat sie gezögert, ihre Heimatstadt Hamburg zu besuchen, als sie der Senat dazu einlud.
Von Maren Gottschalk und Susanne Wedewer-Pampus
Lucille Eichengreen, 1925 in Hamburg geboren, wuchs sehr behütet und unbeschwert auf – bis ihre jüdische Familie, die aus Polen stammte, nach der Machtübernahme durch die Nazis schweren Repressalien ausgesetzt war. Der Vater wurde nach Kriegsbeginn verhaftet und 1940 im KZ Dachau ermordet. Lucille selbst kam als 16-jährige gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrer jüngeren Schwester 1941 ins Ghetto nach Lodz. Dort starb die Mutter, die kleine Schwester kam im Vernichtungslager Kulmo ums Leben. Lucille Eichengreen wurde nach Auschwitz deportiert, ins Außenlager des KZ Neuengamme und nach Bergen Belsen. Nach dem Krieg half sie der britischen Militärpolizei dabei, SS-Männer, die in Bergen Belsen als Aufseher gearbeitet hatten, vor Gericht zu bringen.
Ihre Lebensgeschichte hat sie in dem Buch "Von Asche zum Leben. Erinnerungen" aufgeschrieben.
Redaktion: Mark vom Hofe