Erlebte Geschichten (12.07.2020)
Charlotte Knobloch, ehemalige Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland
Stand: 10.06.2020, 15:24 Uhr
Charlotte Knobloch hat ihr Leben der Aussöhnung zwischen Juden und Deutschen gewidmet. Sie wurde 1932 als Tochter eines jüdischen Anwalts in München geboren, wuchs aber bei der Großmutter auf. Als diese 1942 ins KZ Theresienstadt deportiert wurde, rettete eine Hausangestellte das kleine Mädchen. Sie gab es als ihr uneheliches Kind aus - so überlebte Charlotte Knobloch die Nazi-Zeit.
Von Tom Daun
Nach dem Krieg engagierte sich Charlotte Knobloch für die Wiederbelebung jüdischen Lebens und jüdischer Kultur in Deutschland. Seit mehr als 35 Jahren ist sie Präsidentin der "Israelitischen Kulturgemeinde in München", bekleidete Führungspositionen im "Jüdischen Weltkongress" und im "Zentralrat der Juden in Deutschland".
In ihren Reden und Aufsätzen scheute Charlotte Knobloch nie vor Kontroversen zurück, kämpfte gegen Antisemitismus und rechtsradikale Tendenzen, forderte aber zugleich die junge Generation von Deutschen auf, ein neues, positives Selbstbewusstsein zu entwickeln.
Redaktion Hildegard Schulte