Im Oktober 1967 entschied sich Nicolas Born während einer Tagung der Gruppe 47, aufs Land ziehen zu wollen, hinaus aus Berlin ins Schwäbische. Seine Frau Irmgard, promovierte Ärztin, war bereit mitzugehen. Sie suchte sich eine Stelle in einem Krankenhaus, die Medizinerin und der Schriftsteller ließen sich in Nürtingen nieder, südöstlich von Stuttgart.
Borns Abschied aus Berlin mit seinen 68er Unruhen begründete er damit, nicht politisch vereinnahmt und vom Nachtleben geprägt zu werden. Borns Rastlosigkeit und schriftstellerisches Werk lebte vom ständigen Wechsel des Wohnorts: Von Nürtingen ging es zurück nach Berlin, dann in die Vila Massimo in Rom, dann ins Wendland, wo die Borns sich ein Bauernhaus kauften, es restaurierten und aufbauten, um miterleben zu müssen, wie es wenig später vollständig ab-brannte. Immer dabei: Irmgard Born, die Ärztin, die mit ihrem Mann zog, mit ihm im Wendlich den Widerstand gegen das nukleare Endlager Gorleben organisierte und im Wendlanb blieb, als ihr Mann 1980 an Lungenkrebs starb. Gestern wäre Nicolas Born 80 Jahre alt geworden.
Redaktion: Mark vom Hofe