Man kann mit Fug und Recht sagen, dass die Mutter von acht Kindern, die einmal Pianistin werden wollte, der Angehörigenbewegung auf die Beine geholfen hat. Stundenlang war sie in den achtziger Jahren mit der Bahn unterwegs, suchte Angehörigengruppen in ganz Deutschland auf und beriet sie. Eine ihrer Töchter ist mit 18 Jahren manisch-depressiv erkrankt. Damals wurden die Angehörigen von den ÄrztInnen nicht wirklich ernstgenommen - oder für die Schuldigen gehalten, und das sowie die zuweilen auch wechselnden Diagnosen schüchterten viele Mütter und Väter ein. Nicht so Hildegunt Schütt, die in einem Interview für den Dokumentationsband "40 Jahre Psychiatrie-Enquete" des Dachverbandes Gemeindepsychiatrie sagte: "Das wurde mir vermutlich mit meinem Vornamen schon in die Wiege gelegt. Hiltja und Gunt kommen ja aus dem Althochdeutschen und stehen beide für Kampf!"
Redaktion: Mark vom Hofe