1939 in Lübeck als Sohn eines Kapitäns geboren, wurde er Schiffsjunge, Steuermann, zweiter Offizier und schließlich 1965 Kapitän auf großer Fahrt. Er war weltweit im Einsatz, hatte das Kommando auf Bananen- und Containerschiffen, zwei Jahre auch auf einer Luxusyacht. Wenn Gunnar Henkel erzählt, wie sein Schiff in der Straße von Malakka von Piraten geentert wurde, wird deutlich, dass Seefahrt immer noch mit Gefahr und Abenteuer verbunden ist.
Menschen an Bord sind weniger wert als die Ware
Henkel beklagt die heutige ausschließlich auf hohen Profit ausgerichtete Politik der Reedereien, die zu teilweise unhaltbaren Sicherheitsproblemen an Bord führen und die soziale Lage der Mannschaft unberücksichtigt lassen. Da, wie er sagt, seit Jahren auf deutschen Schiffen kein Nachwuchs ausgebildet wurde, stehe zu befürchten, dass der Beruf des Seemanns in Deutschland allmählich aussterbe. Trotz allem würde Kapitän Henkel sofort wieder seinen Seesack packen, wenn ihn die Reederei heute riefe.
Redaktion: Mark vom Hofe