Erlebte Geschichten mit Elfriede Sattler
Stand: 24.06.2016, 15:51 Uhr
Elfriede Sattler, 1931 in Niederbayern im Passauer Land geboren, ist als Bauchtänzerin bekannt geworden - im Orient, wie sie die Aufmerksamkeit und die Liebe des Prinzen von Jordanien gewann. Aber nur sehr kurz.
Von Jochanan Shelliem
Elfriede Sattler hat ein mehr als bewegtes ungewöhnliches Leben hinter sich. 1931 in Niederbayern geboren, wurde sie von der eigenen Mutter als "Rauschdepp", grad genug zum Heiraten und Kinderkriegen, beschimpft, als Magd zur Arbeit auf das Feld getrieben und von ihrem Stiefvater vielfach vergewaltigt.
Mit 20 rannte die junge Frau schließlich davon und schlug sich mehr recht als schlecht als Hausmädchen in München durch. Ihr Interesse galt schon da schöner Kleidung, von ihrem kargen Geld finanzierte sie sich eine Mannequin-Ausbildung, war Komparsin bei der Bavaria und schloss sich schließlich einer Tanzgruppe nach Zypern an – ihr "Tor zum Orient".
Auf der Insel und später in Kairo setzte sie ihre Tanzausbildung fort, war er-folgreich, nannte sich fortan Ulfat Sharif und trat an vielen Stellen im Orient auf – bis sie den jordanischen Prinzen kennen und lieben lernte. Eine verhängnisvolle Begegnung, denn das Königshaus war, als es von der Liaison erfuhr, überhaupt nicht amused und verwies die deutsche Bauchtänzerin des Palastes und des Landes.
Heute, im Alter von 85 Jahren, lebt Elfriede Sattler wieder in Bayern und ist nach wie vor dem orientalischen Tanz sehr verbunden – ihren Prinzen aber hat sie nie wiedergesehen.
Redaktion: Mark vom Hofe