Stasiknast und Arbeitslager
Während das DDR-Regime im heimatlichen Berlin die Sektorengrenze abriegelte, wurde der 18jährige im Urlaub an der Ostsee von Beamten der Staatssicherheit festgenommen, bedroht und bis in die Nächte hinein verhört, ohne dass er schlafen konnte. Sein Vergehen: Er hatte eine Polizeiwache fotografiert. Nach zwei Wochen kam Drewitz frei, traumatisiert und in seiner Kritik am SED-Regime bestätigt. Im September 1966 wurde er erneut verhaftet: Die Stasi hatte den Werbefachmann als Absender von Briefen an den Westberliner Radiosender RIAS ausgemacht, obwohl er die Schreiben mit "Kennwort Alpenveilchen" unterzeichnet und an eine Deckadresse geschickt hatte. Auf einen monatelangen Vernehmungsmarathon in Stasi-U-Haft in der Potsdamer Lindenstraße folgte ein Jahr im Haftarbeitslager "Schwarze Pumpe". Für seinen Ausreiseasntrag wurde Drewitz später schikaniert, erst 1988 durfte er die DDR verlassen.
Redaktion:
Mark vom Hofe