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Erlebte Geschichten mit Michael Degen

 Michael Degen, der am 31. Januar 2012 80 Jahre alt wird, war elf, als er mit seiner Mutter in Berlin untertauchte, weil auch den letzten noch in Berlin lebenden Juden der Abtransport ins KZ drohte.

"Es ging ums Überleben ..."

Der Vater war schon 1939 von den Nazis abgeholt worden; kurz danach starb er, schwer lungenkrank, an der Folgen der Folter, die er dort erlitten hatte. Michael Degen und seine Mutter überlebten die Bombardierung Berlins, ohne wie Andere in Luftschutzkeller flüchten zu können. Als Juden mussten sie sich ständig verstecken: Zunächst bei einer adligen Russin, dann bei der Betreiberin eines Bordells, in Gartenlauben, schließlich in der Gärtnerei eines früheren Kommunisten. Besonders gefährlich wurde es für die beiden zum Kriegsende: Der russische Offizier, der Michael Degen und Mutter in der Gärtnerei aufspürte und verhörte, hielt sie für Nazis und wollte nicht glauben, dass sie als Juden überlebt hatten. Erst als Michael auf Weisung des Offiziers das Kaddisch sprach, das jüdische Totengebet, wurde ihnen geglaubt. 

Redaktion:
Mark vom Hofe

Erlebte Geschichten:  Michael Degen (29.01.2012)

Verfügbar bis 30.12.2099