Erlebte Geschichten (21.09.2019)
Die Tänzerin Berbé Schmidt
Sie ist 1,58 klein, 43 Kilo leicht, 75 Jahre alt und in Berlin ein Star: Berbé Schmidt, schon als Kind im Ballett auf der Bühne gefeiert, tanzt heute immer noch - im Club der Lebensfrohen, den sie vor 40 Jahren gegründet hat.
Von Andrea Lieblang
Berbé Schmidt gründete 1976 aus einer einfachen Seniorengymnastikgruppe den "Club der Lebensfrohen". Nur wenige Jahre später war ihre Truppe so gut, dass sie im ausverkauften Ernst-Reuter-Saal mit einer eigenen Show auftrat. Seitdem tanzt der "Club der Lebensfrohen" zwei Mal im Jahr vor 1500 begeisterten Zuschauern Stepptanz, Tango, Cha-Cha, macht Showgymnastik. Angefangen hat die 75jJährige in einem Kinderballett 1945 im Friedrichstadtpalast.
Von der dortigen Ballettmeisterin Hilde Altmann-Vogt gefördert, wurde sie zu einem Kinderstar, der schon früh in "Dornröschen" oder "Hänsel und Gretel" mittanzte. Nach dem Schulabschluss absolvierte die 16jährige eine staatliche Ausbildung in klassischem Ballett. Ihr erstes Engagement bekam die zierliche Frau mit dem pechschwarzen Pagenkopf am Stadttheater in Trier. Da war sie 18. "Tanzen ist mein Rückgrat, meine Lebenshilfe", erklärt die agile Frau. Zusammen mit ihren "Mädels" steht sie bis heute auf der Bühne. 2015 wurde sie als Ehrenmitglied im Friedrichstadtpalast gefeiert: Da hatte Berbé Schmidt, inzwischen 10-fache Oma und achtfache Uroma, ihr 70-jähriges Bühnenjubiläum.
Redaktion: Ronald Feisel