Japan rüstet auf – Zeitenwende in Ostasien
Nach dem verlorenen Weltkrieg war Pazifismus Staatsräson im Inselstaat. Angesichts der chinesischen Großmachtpolitik will die Regierung das Land nun zur drittstärksten Militärmacht der Welt aufrüsten. Nicht Alle Japaner sind einverstanden.
Von Antonia Märzhäuser und Stefanie Delfs
Es geht um mehr als U-Boote, Kampflugzeuge und Kriegsschiffe. Japan entwickelt ein neues Selbstverständnis. Vor einem Jahrzehnt begann die rechts-nationale Regierung eine langsame Abkehr von dem in der Verfassung verankerten Verbot zur Kriegsführung und dem Unterhalt einer eigenen Armee, die nun in einer offenen Wende mündet. Parallelen zur deutschen Politik seit dem russischen Angriff auf die Ukraine sind dabei unübersehbar. Es fehlt an Budget und Soldaten und zumindest ein Teil der Bevölkerung befürchtet zur Zielscheibe zu werden, wenn von ihrer Insel Marschflugkörper auf das chinesische Festland zielen. Doch gerade die offensive Ausweitung der Pekinger Interessensphäre im Pazifik und der Konflikt um Taiwan mache „robuste Selbstverteidigung“ notwendig, argumentiert die Regierung in Tokio. Die USA und viele Staaten Westeuropas unterstützen den Kurswechsel , wie auch eine Mehrheit der Japaner. Andere stellen sich der Aufrüstung in den Weg.
Ausstrahlung am Sonntag, den 30. Juni 2024 um 13.04 Uhr
Wiederholung am Sonntag, den 30. Juni 2024 um 20.04 Uhr
Von: Antonia Märzhäuser und Stefanie Delfs
Redaktion: Thomas Nachtigall
Produktion: WDR 2024