In der drohenden Auslieferung des inhaftierten des Wikileaksgründers sehen nicht nur persönliche Unterstützer einen Angriff auf die Pressefreiheit und den Versuch Whisleblower und unbequeme Kritiker von Machtmissbrauch einzuschüchtern.
Doch Manches spricht dafür, dass die einst wichtigste Bastion der Gegenöffentlichkeit gar nicht mehr geschleift werden muss. Seit mit dem Beginn der Ukraine-Invasion Hacker das Netz mit Leaks aus Russland fluteten, hat sie ihre Zugänge gesperrt.
Hinweise mehren sich, dass ihre letzte bedeutende internationale Enthüllung über einen Giftgaseinsatz im Herrschaftsbereich des syrischen Assad-Regimes auf Falschangaben und Manipulation beruht. Einige Medienbeobachter, und auch die Rechercheagentur Bellingcat, die selbst in der aufklärerischen Tradition von Wikileaks steht, werfen der Plattform vor, sie habe sich vor den Karren des Kreml spannen lassen.
Das Feature führt in Richtung Syrien und Russland, lässt aber auch Weggefährten und den UN-Folterberichterstatter Nils Melzer zu Wort kommen, für den im Fall Assange das Versagen der Rechtsstaatlichkeit im Vordergrund steht
Ausstrahlung am Sonntag, 18. September 2022 um 13.04 Uhr
Wiederholung am Sonntag, 18. September 2022 um 20.04 Uhr
Von: Marc Thörner
Redaktion: Thomas Nachtigall
Produktion: WDR/DLF 2022